LM4 Förderung der Kompetenzentwicklung

Kompetenzorientierung ist ein zentrales Element der Unterrichtsplanung und das in allen Fächern. Doch was meint das Wort „Kompetenz“ eigentlich? Und warum brauchen wir eine Kompetenzorientierung? Diese Fragen haben wir Lehrkräften verschiedener Fächer und Schulformen gestellt.

(Zitate aus Interviews mit Lehrkräften des Gymnasiums, der Berufsschule und der Gesamtschule zum Thema Kompetenzen)

Mit einigen spannenden Antworten können sich die Studierenden zu Beginn des Lernmoduls im Rahmen einer Selbstreflexion auseinandersetzen. Wie sieht es zum Beispiel mit der Behauptung „Es gibt eigentlich nichts, worin ich nicht Kompetenz erlernen kann.“ aus? Was sich die Lehrerin und unsere anderen Interviewpartner:innen bei ihren Aussagen gedacht haben, stellen wir in Form eines Audiobeitrags genauer dar.

Nach dem Hören der Stimmen aus der Praxis, können die Studierenden im Rahmen des zweiten Clusters an ihr Vorwissen anknüpfen und die Aussagen der Lehrkräfte mit wissenschaftlich fundierten Informationen abgleichen. Mithilfe von Erklärvideos werden der Begriff der „Kompetenz“ sowie die Hintergründe der geforderten Kompetenzorientierung beleuchtet. Eine eigene Rechercheaufgabe ermöglicht dabei, den Bearbeitenden eine Übersicht zum Gebrauch des Begriffs „Kompetenzen“ in den eigenen Fächern zu erlangen. Auch Antworten auf die Frage, welche Instanzen der Bildungspolitik in welcher Form Vorgaben für eine Kompetenzorientierung in der Schule machen, erhalten die Nutzer:innen des Lernmoduls in diesem Schritt. Sie erfahren hierbei auch, dass die Bildungsstandards zudem oftmals die Grundlage der Lehrpläne darstellen, so beispielsweise für die Fächer Deutsch und Geografie im Bundesland Rheinland-Pfalz (vgl. Lehrplan Deutsch S.11, Lehrplan GL S.12). In diesem Cluster werden nach einer allgemeindidaktischen Einführung in das Thema mithilfe von fachspezifischen Videos Kompetenzmodelle und Begriffsvariationen verschiedene Fächer vorgestellt.
Im nächsten Schritt betrachten Studierende eben diese Lehrpläne genauer und werden dazu angehalten, Lehrpläne verschiedener Fächer zu kontrastieren. Beobachtete Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Bezug auf den Kompetenzbegriff, die Kompetenzmodelle und den geforderten Kompetenzaufbau können in einer MindMap festgehalten und mit Ergebnissen aus dem fächerübergreifenden Didaktikseminar verglichen werden.

(Zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Ergebnis einer Gruppenarbeit von Antonio Laetitia Godemann, Anna Grosch, Alina Heider, Laura Katharina Müller und Paula Wozniak im Rahmen des Seminars „FaPlan - Unterrichtsplanung fachspezifisch und fachübergreifend interdisziplinäres Seminar“ (WiSe 2023/2024)

Doch was genau bedeutet denn vor PISA und nach PISA? Was meinte eine interviewte Lehrerin als sie sagt: „Ich komme ja noch aus der Zeit als es gar nicht um Kompetenzen ging. Wir wurden auf Lernzeile gedrillt, also viel kurzfristiger“? Mithilfe von Fachliteratur der Klieme-Expertise und einem Audiobeitrag, in welchem Lehrkräfte zu Wort kommen, die bereits vor PISA Unterrichtserfahrung sammeln konnten, kann sich dieser Thematik genähert werden, sodass auch Theoriewissen darüber die Basis für die Weiterarbeit im Clustern „Handeln“ darstellt.
Dieses behandelt Kompetenzerweiterung und -förderung ganz konkret: Wie manifestiert sich die Progression im Unterricht, in den Schulbüchern und im Lehrplan? Durch das Untersuchen verschiedener Momente aus der Praxis soll die geforderte Entwicklung einer Kompetenz nachvollzogen werden. Dass hier die Entwicklung mehr oder weniger deutlich zu beobachten ist, scheint – zumindest auf den ersten Blick - ganz vom Fach abzuhängen.
Ganz im Gegenteil ist, was die KMK hinsichtlich sogenannter „Querschnittskompetenzen“ fordert. Auch überfachliche Kompetenzen stellen eine Schnittstelle zwischen den Fächern und somit ein Anlass für Studierende dar, sich mit Facetten fächerübergreifender Kompetenzförderung zu beschäftigen. In Form einer Abschlussreflexion werden die Studierenden dazu eingeladen, in die Tiefen von future skills und literacy einzutauchen und darüber nachzudenken, inwieweit technische und gesellschaftliche Veränderungen eine veränderte Rolle der Urteilskompetenz einfordern.