Dieses Lernmodul soll die Studierenden zu einem bewussten Umgang mit (digitalen) Medien im Unterricht unter vergleichender Berücksichtigung fachlicher und fachübergreifender Spezifika befähigen. Die lerntheoretische Rolle der Fachmedien, die lernpsychologischen Schwierigkeiten, die Kriterien eines adressatengemäßen Einsatzes sowie die Förderung von Medienbildung, Mediendidaktik und Medienkompetenz stehen dabei im Vordergrund. Zusätzlich dazu wird für Lehramtsstudierende sozialwissenschaftlicher Schulfächer wie Sozial- und Erdkunde auch der bewusste Umgang mit medialen Repräsentationen gefördert.
(Grafik: Verändert nach Britta Mutzke)
Selbstreflexion
Der Einstieg in das Lernmodul erfolgt durch eine Sensibilisierung der Studierenden im Hinblick auf deren Nutzung von (digitalen) Medien im Alltag. Dazu wird ein den Studierenden persönlich wichtiges Medium besonders intensiv reflektiert und dann im Laufe des Moduls theoretisch erschlossen, um es anschließend unterrichtspraktisch in einer Lernaufgabe umzusetzen. Durch diese Herangehensweise wird erstmalig die Brücke von der persönlichen Auseinandersetzung mit (digitalen) Medien hin zur didaktisierten Verwendung im Unterricht geschlagen.
Theorie mit Blick in die Praxis
Die theoretische Grundsteinlegung im Lernmodul findet mithilfe verschiedener (digitaler) Medien statt. So bildet eine dreiteilige Videoreihe von Prof. Dr. Caroline Grabensteiner (Schwerpunkt „Digitalisierung und Schule“ an der Goethe Universität in Frankfurt) den Auftakt. Dabei sollen die Studierenden in Verbindung mit einem begleitenden Arbeitsblatt erste Informationen zu den Bereichen Medien, Mediendidaktik und Medienkompetenz sammeln und so den Einsatz von (digitalen) Medien für sich strukturieren und ordnen.
Auch die Frage des gewinnbringenden Einsatzes von (digitalen) Medien im Schulunterricht ist Kernelement der Videoreihe.
An die fachübergreifenden Ausführungen von Prof. Dr. Grabensteiner schließen sich mehrere fachspezifische Videosequenzen an, die sich den Themen lerntheoretische Rolle, lernpsychologische Schwierigkeiten, adressatengemäßer Einsatz und Förderung der Medienkompetenz widmen. Das Konzept der Spatial Citizenship Education wird ebenfalls für den Bereich der Didaktik der Geographie eingeführt und den Studierenden anhand eines Beispiels zum partizipativen Kartieren sowie Informationstextes nähergebracht. Der Übergang von der Theorie in die schulische Praxis wird gewährleistet, indem den Studierenden Interviews mit LehrerInnen und SchülerInnen zur Verfügung stehen. Diese thematisieren auf der LehrerInnenseite aus einer fachübergreifenden Perspektive die Implikationen des Medieneinsatzes für den Unterricht. Auf SchülerInnenseite werden die Themen Medien im Unterricht, Mediennutzung und Medienwahrheit(en) in den Mittelpunkt gerückt. Die Interviews beider Akteursgruppen werden von den Studierenden hinsichtlich leitender Fragestellungen analysiert.
Handeln
In dieser Phase des Lernmoduls sollen die Studierenden in der Unterrichtsplanung und Medienproduktion selbst aktiv werden. In einem ersten Schritt entwickeln sie ein Unterrichtsbeispiel, bei dem (digitale) Medien eine zentrale Rolle spielen. Dabei können sich die Studierenden interessensgeleitet für ein Medium (z. B. Karte, Film, etc.) entscheiden. In einem zweiten Schritt widmen sich die Studierenden dann der Medienproduktion. Dabei steht folgende Frage im Mittelpunkt: Wie kann die aktive Medienproduktion mit digitalen Medien in den Unterricht ingetriert werden? Die Studierenden können aus einer Vielzahl von Formaten wählen und erstellen beispielsweise ein für ihr Fach spezifisches inhaltliches Erklärvideo/Podcast (z. B. Erdbeben in der Türkei...), ein Erklärvideo zur Produktion von guten Podcasts, oder auch ein weiteres Unterrichtsbeispiel, welches sich speziell auf Social Media Formate fokussiert.
Abschlussreflexion
Den Abschluss des Lernmoduls bildet die Reflexion des erlangten Wissens. Dabei liegt der Fokus auf den Themenbereichen des Verständnisses von Medien im Allgemeinen und dessen Transformation im Verlauf des Lernmoduls, den Herausforderungen beim Einsatz von Medien im Schulunterricht sowie der Frage des Mehrwertes eines mediengestützten Schulunterrichts, der sich ebenfalls reflexiv mit der Konstruktion von Medieninhalten auf der Metaebene beschäftigt.